Der Stadt-Express

IG Sozialhilfe Osnabrück (ISOS) e. V. mit Zweckbetrieb „Stadt-Express“

1.) Vorwort:

Arbeit ist ein wichtiger Teil unseres Lebens. Sie fördert Persönlichkeitsentwicklung, bereichert den Alltag durch Erfahrung, zwischenmenschliche Kontakte und ermutigende Herausforderungen. Ob im Büro, in der Produktion oder als Dienstleistung hat Arbeit eine weit höhere Bedeutung als die des bloßen Geldverdienens. Deutlich wird dies, wenn man bedenkt, wie viele arbeitslose Menschen psychisch krank werden, unter Suchtprobleme (z.B. Alkohol usw.) leiden oder die Fähigkeiten verlieren, mit den sich verändernden gesellschaftlichen Bedingungen Schritt zu halten. Unzufrieden oder sogar krank werden diese Menschen nicht aus Sorge um den Lebensunterhalt. Der ist durch Leistungen unseres Staates gesichert. Sie werden es durch die Tatsache, nicht mehr arbeiten zu „dürfen“ und dadurch ausgegrenzt und scheinbar unnütz zu sein. Für die von uns geförderten Menschen wollen wir deshalb nicht nur eine gesicherte und betreute Beschäftigung organisieren. Wir wollen vielmehr den eigentlichen Wert von Arbeit für die Entwicklung der Persönlichkeit jeden Einzelnen wirksam werden zu lassen und Entwicklung in vielfältigen Bereichen zu fördern.

 2.) Konzept und Zielsetzung:

Der „Stadt-Express“ versteht sich als arbeits-/beschäftigungsfördernde Institution, die sich vorrangig um den Personenkreis derer bemüht, die Hilfe im Rahmen von arbeitsmarktpolitischen Gesichtspunkten einer förderlichen Beschäftigung benötigen und wollen. Hierbei ist die Förderung der Eingliederung von Personen mit besonderen sozialen Schwierigkeiten, schwer vermittelbaren Arbeitslosen durch das Angebot von Arbeit, insbesondere durch Qualifikation in neuen Beschäftigungsfeldern z.B. auf dem Umweltsektor, in Bereichen der Holzverarbeitung und Gebrauchtmöbel, Transporten usw. bei sozialpädagogischer Begleitung von Bedeutung. Die Ausweitung und Flexibilisierung der Beschäftigungsziele und – inhalte orientieren sich anhand der Erfordernissen des regionalen Arbeitsmarktes.

Zielsetzung für jeden einzelnen Beschäftigten wird sein, entsprechend seiner persönlichen Fähigkeit und Eignung eine berufliche, arbeitsmäßige und gesellschaftliche Eingliederung mit entsprechender sozialer Begleitung herbeizuführen. Insofern ist der „Stadt-Express“ zugleich ein sozialer Lernort in dem z.B. Motivation, Selbstverantwortliches Handeln, Problemlöseverhalten, Kommunikation und soziales Verhalten überprüft, erprobt und entwickelt wird.

Jeder Einzelne soll in einem geschützten Rahmen unter sozialversicherungspflichtigen Bedingungen wieder die Möglichkeit erhalten, in dem sich individuellen und sozialen Fähigkeiten und handwerklichen Fertigkeiten neu ausbilden und trainieren.

3.) Inhaltliche Ausgestaltung der Förderbereiche und Arbeitseinsatz im Angebot
von nachfolgenden Dienstleistungen:

Für Arbeitslose mit einfachen Qualifikationen bietet der „Stadt-Express“ qualifizierte Projekte in unterschiedlichen Berufssparten an.

 Büro und Verwaltung

  • Planung
  • Logistik
  • Buchhaltung
  • allgemeine Veraltungsarbeiten
  • Personalverwaltung

Möbellager und Verkauf

  • Haushaltsgegenstände und -geräte
  • Möbel
  • sonstige Einrichtungsgegenstände
  • diverse Kleingeräte usw.

Werkstatt

  • Aufbereitung
  • Instandsetzung

Mobile Hilfen

  • Transporte und Umzüge

Haushaltsauflösungen

  • Entrümpelung
  • Recycling von Gegenständen

Reinigung und sonstige Hilfsdienste

  • im gewerblichen, sozialen und kommunalem Bereich

Gartenpflege

  • Instandhaltung von Grünflächen
  • Rasen mähen
  • Vertikutieren usw.

Kaffe-/Teestube

  • Treffen
  • Unterhaltung
  • Förderung der Kommunikation für den Personenkreis
    derer mit geringem Einkommen

4.) Eingliederung in das Arbeitsleben und Sicherung der Beschäftigungs und Arbeitsangebote des „Stadt-Express“:

Die Vermittlung und berufliche Eingliederung auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt  konkretisiert sich dadurch, das jemand z.B. als Unternehmer, Dienst- u. Arbeitgeber entsprechende Arbeitsplätze bereitstellt und in Kooperation mit berufsfördernden Maßnahmeträger, wie dem „Stadt-Express“, Einarbeitungsmöglichkeiten anbietet.

Für den Erfolg der Arbeits- u. Beschäftigungsprogramme im „Stadt-Express“ spricht, dass in Zusammenarbeit mit Betrieben aus dem 1. ten Arbeitsmarkt z.B. über Betriebspraktika oder dergleichen, aus der Qualifizierungsmaßnahme heraus, in der freien Wirtschaft feste soziale Versicherungsverhältnisse gefunden werden.

Die Projekte werden hauptsächlich aus Eigenmittel finanziert und gesichert. Die geschaffenen Arbeitsplätze des „Stadt-Express“ unterliegen keiner öffentlichen Transferleistungen durch Zuschüsse vom Bund, Land oder Kommune. Durch marktorientierte Angebote und Arbeitsleistungen erwirtschaftet der Stadt-Express sich nach dem Selbsthilfeprinzip. Das bedingt auch, dass im Prinzip Jedermann, Behörden, Firmen oder sonstige Institutionen als Auftraggeber die unter Nr. 2 aufgeführten Dienstleistungen in Anspruch nehmen können und überschüssige Güter an den „Stadt-Express“ spenden dürfen. Die Verfolgung von wirtschaftlichen und sozialen Zielen steht deshalb gleichrangig nebeneinander.

Einzelne Bürger, Gruppen, Vereine können sich ehrenamtlich im „Stadt-Express“ engagieren, in dem sie einmalig oder situationsabhängig im Zusammenwirken mit Fachkräften oder Anleitern aufgabenbezogene Betreuung übernehmen oder dort einfach nur Begegnungen in der Freizeit suchen; bis hin zu einer solidarischen Verbundenheit mit dem „Stadt-Express“ oder durch finanzielle Unterstützung von Projekten der sozialen Arbeit auf Spendenbasis.

 5.) Zusammenfassung:

Ohne solidarische Hilfe haben diese Menschen keine Chancen einer beruflichen und sozialen Wiedereingliederung sowie einer Normalisierung ihrer Lebensverhältnisse. Da sie zu erreichende Arbeitsqualität im wesentlichen von der Leistungsfähigkeit und -bereitschaft der Dienst leistenden Mitarbeiter/innen abhängt, streben wir ein dienstliches Miteinander an, das von Wertschätzung, Partizipation und wechselseitiger Unterstützung geprägt ist.